Beispiel : Kryptosporidien-Prävalenz

Schauen wir uns ein Beispiel an:

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Du führst eine Studie mit einer repräsentativen Stichprobe von 248 Lämmern von einer Halbinsel von St. Kitts durch, um die wahre Prävalenz von Kryptosporidiose zu ermitteln. Du benutzt einen schnellen Screening-Test, dessen Eigenschaften wie folgt vom Produzenten angegeben werden:

  • Sensitivität: 93%
  • Spezifität: 97%

Von den 248 Lämmern haben 143 ein positives Testresultat.
Die scheinbare (Test-) Prävalenz entspricht der "beobachteten" Anzahl Tiere in der Population, die ein positives Testresultat aufweisen: 143/248 = 0.58 oder 58%

Wie ist dieses Resultat zu interpretieren?
Gemäss der obenstehenden Formel wird die wahre Prävalenz geschätzt:
TP = (0.58 + 0.97 - 1) / (0.93 + 0.97 - 1) = 0.61 oder 61%

Schlussfolgerung:
In dieser Situation wird die wahre Prävalenz durch den Screening-Test leicht unterschätzt (hauptsächlich bedingt durch die tiefe Sensitivität des Tests).